
Impressionen einer Gerichtsverhandlung
Hallo auf ein neues!
Wie ist es eigentlich, als Berichterstatter bei einer Gerichtsverhandlung dabeizu sein? Dieser Frage möchte ich euch heute beantworten. Am Freitag, 27. August, ist am Siegener Landgericht ein Prozess zu Ende gegangen, der für viel Aufmerksamkeit gesorgt hat. Eine 67-jährige Frau aus Wenden hatte im Februar im Vollrausch auf ihren Mann eingestochen. Am Ende wurde die Angeklagte zu zwei Jahren auf Bewährung verurteilt.
Während ich im Zuschauerraum des Gerichtssaals sitze und mir Notizen zum Gesagten mache, merke ich auch, wie die Atmosphäre im Gericht mich selbst beeinflusst. Die Stimmung ist ernst, alle wissen, worum es geht. Ich versuche, mich in die verschiedenen Perspektiven hineinzuversetzen. Wie könnte es gewesen sein? Was ist wohl in der Angeklagten vorgegangen. Gleichzeitig ist man auch beim Opfer und fragt, wie der Mann den Angriff wohl erlebt und was er gedacht hat?
Bestimmte Dinge stelle ich gedanklich auch in Frage? Kann das wirklich so gewesen sein? Am Ende bleiben, trotz Urteil, viele offene Fragen - inklusive eines unbekannten Motivs.
Fazit: Die Berichterstattung bei Gericht ist eine spannende Angelegenheit. Egal, ob bei Land- oder Amtsgericht. Ob versuchter Mord oder Trickbetrug, jeder Fall hat seine Besonderheiten. Am Ende einer Sitzung bin ich immer froh, dass ich nicht selbst auf der Anklagebank sitze oder ein Urteil fällen muss.
Messerattacke im Vollrausch: Brünerin bekommt zwei Jahre auf Bewährung
PS. Wer Interesse hat, sich Gerichtsverhandlungen anzuschauen, der kann sich auf der Internetseite des Amts-/Landgerichts informieren, was gerade verhandelt wird und ob der Fall öffentlich ist. Ist letzteres der Fall, kann man die Verhandlung als Zuhörer besuchen.